7 Jahre - ein Acker


Zur besseren Darstellung wird nun ein Acker betrachtet. Auf dem diesem Acker wird im Frühjahr im ersten Jahr Kleegras gesät. Dieses Kleegras-Gemenge besteht zum einen aus Kleearten (Leguminosen) und zum anderen aus Gräserarten. Dieses Gemenge wächst zwei Jahre lang. In dieser Zeit wird der Klee bis zu 8 Mal gemäht und als frisches Futter an die Tiere verfüttert oder als Winterfutter (Silage) geerntet. Nach einem Umbruch mit dem Pflug, wird der Winterweizen in den Boden gebracht. Die Aussaat erfolgt meist Mitte bis Ende Oktober, somit ist mit einer Ernte Ende Juli Anfang August zurechnen. Nach der Ernte des Weizens, wird eine Stoppelbearbeitung durchgeführt. Das bedeutet, der Boden wird ganz flach durchmischt, um ein weiteres Austrocknen zu verhindern. Zudem ist es unvermeidbar, dass bei der Ernte 100% aller Körner auf dem Hof ankommen. Durch das Einstellen des Mähdreschers wird der Verlust natürlich möglichst gering gehalten, jedoch wird durch die Bearbeitung mit dem Grubber (Stoppelbearbeitung) das Keimen dieser Körner angeregt. Durch das Pflügen Mitte September wird der Boden für die Aussaat von Winterroggen vorbereitet, die meist im direkten Anschluss erfolgt. Die Besonderheit an dieser Stelle ist, dass ein Teil der Fläche nicht mit Roggen eingesät wird, um dort im Frühjahr Silomais, Kartoffeln und Kürbisse anzupflanzen. Nach der Ernte des Roggens (Mais, Kartoffeln und Kürbis), wird auch hier der Boden gegrubbert. Es folgt die sogenannte Winterfurche. Der Acker wird im November gepflügt. Somit haben wir als Bauern die Kräfte des Winters (Frost) zur Verfügung, um ein optimales Saatbett für unsere Ackerbohnen im Frühjahr zu erhalten.

Die Anbaufläche für die Bohnen wird im Frühjahr mit einer Ackerschleppe abgeschleppt, so können ab 8°C die vorhandenen Unkräuter keimen und der Boden wird leicht eingeebnet. Nun folgt die Aussaat der Ackerbohnen, unsere erste Hackkultur. Da wir einen Reihenabstand von 37cm wählen, können wir, bis die Bohnen groß genug sind, den Boden belüften und das Unkraut auch noch im größeren Stadium mechanisch entfernen. Zusammen mit Kleegras sind die Bohnen unsere Eiweißlieferanten für die Kühe und haben als (Körner-)Leguminose die Aufgabe den vorhandenen Stickstoff in der Luft durch die Symbiose mit den Knöllchenbakterien an den Wurzeln, im Boden zu binden und für die nachfolgenden Kulturen zur Verfügung zu stellen.

Des Weiteren wird der Boden durch die stark wurzelnden Pflanzen sehr gut gelockert und belüftet.

Nach der Ernte der Ackerbohne erfolgt die pfluglose Aussaat der Wintergerste. Hierfür wird der Boden mehrfach mit unterschiedlichen Grubbern bearbeitet, mit dem Ziel alle Ausfallbohnen zum Auflaufen zu bringen und einen lockeren Saathorizont mit schon zerkleinerten Ernterückständen zu haben. Die Aussaat der Wintergerste erfolgt meist schon Mitte September (die erste Winterkultur, die gesät wird). 

Die Gerste hat nicht nur eine frühe Aussaat, sondern auch eine frühe Ernte (meist Anfang Juli), somit bleibt genügend Zeit, danach eine Zwischenfrucht anzubauen. Zur Zwischenfrucht wird verrotteter Stallmist und Gülle auf dem Acker ausgebracht und die Zwischenfrucht dann nach einem Grubberstrich gesät. Sie hat die Aufgabe die jetzt vorhanden Nährstoffe zu binden und für die nachfolgen Kulturen zu speichern. Ohne eine Zwischenfrucht würde zum Beispiel der Stickstoff ausgewaschen oder verdunsten.

Die Zwischenfrucht bleibt auf dem Acker und wird untergepflügt. Im Anschluss erfolgt die Aussaat von unserem Dinkel. Er steht als letztes im Fruchtfolgeglied und rundet die sieben Jahre ab. Nach der Ernte des Dinkels wird der Boden mit einer Winterfurche in den Winter geschickt und es erfolgt die Aussaat des Kleegrases, wo wir wieder im ersten Jahr wären.

Im Jahresverlauf werden die Getreidekulturen mit Gülle von unseren Kühen gedüngt. Die Güllegabe erfolgt im Frühjahr auf den schon gesäten Bestand.

 

 

Wir hoffen Sie haben nun einen kleinen Einblick in unseren Ackerbau bekommen und würden uns freuen, wenn Sie sich im Sommer selbst ein Bild von unseren Beständen machen wollen. Gerne organisieren wir auch eine Feldrundfahrt (bei genügend Personen). Bei weiteren Fragen steht unser Ackerbauer Kai-Uwe Bonn gerne zur Verfügung.